Die Energiewende ist in vollem Gange. Doch ohne private Investitionen ist sie kaum zu bewältigen. Auf der Plattform bettervest können Bürger gemeinschaftlich kleine Geldbeträge in umweltfreundliche Energieeffizienz-Projekte investieren. Mittlerweile gehört das junge Unternehmen bereits zu den ausgezeichneten Orten im „Land der Ideen“. Wir haben mit dem Mitgründer Ingo Birkenfeld gesprochen.
Herr Birkenfeld, auf Ihrer Plattform bettervest konzentrieren Sie sich auf Projekte, die auf erneuerbare Energien setzen. Wie kam es zu der Idee?
Vielen Dank für genau diese Frage. Erneuerbare Energien sind in aller Munde, alle denken beim Thema Energiewende sofort an Erneuerbare Energien. Und gerade weil das so ist, wollen wir mit bettervest die zweite Säule der Energiewende, die Energieeffizienz vorantreiben. Die Idee kommt daher, dass wir von bettervest keine weitere Plattform mit Erneuerbaren machen wollen, sondern die erste Crowdinvesting-Plattform für Energieeffizienz-Projekte anbieten.
Erzählen Sie uns von Ihren bisherigen Erfolgen!
Gerne. Bettervest hat in kürzester Zeit einen eigenen Prototypen auf die Beine gestellt, den GoLive durchgeführt und den Proof of Concept erbracht. Wir haben über ein dutzend Projekte in der Projektpipeline, die wir jetzt nach und nach abarbeiten werden. Ein besonderer Erfolg war auch die Gewinnung von Ernst Ulrich von Weizsäcker als Fürsprecher und Schirmherrn für bettervest. Herr von Weizsäcker ist mit seinen verschiedenen Veröffentlichungen, z.B. Faktor 4, seit Jahrzehnten der Vorreiter im Thema Energieeffizienz.
Sind Sie momentan auf der Suche nach neuen Projekten?
Wie suchen stets neue Projekte. Besonders gut geeignet sind Projekte, bei denen die alte Beleuchtung gegen eine neue LED-Beleuchtungsanlage ausgetauscht wird. Aber auch eine Erneuerung von alten Heizungsanlagen, Pumpen und Kühlaggregaten können die Energieeffizienz deutlich steigern. Als Projektinhaber kommen Kleine und Mittlere Unternehmen, aber auch Kommunen, Vereine und ähnliche Institutionen in Frage.
Welche Projekte würden Sie ablehnen? Was muss ein Projekt vorweisen können, damit es die Möglichkeit bekommt, über Ihre Website Kapital zu sammeln?
Ablehnen würden wir zum Beispiel Projekte, die noch nicht erprobte Technologien im Fokus haben. Im Moment ist auch eine nachträgliche Wärmedämmung von Gebäuden noch nicht in unserem Fokus, weil es in diesem Bereich Bedenken und Kritik von verschiedenen Seiten gibt. Um als Projekt in Frage zu kommen, sollte eine Technologie gute Einsparmöglichkeiten bieten, damit sich das Projekt innerhalb von vier bis fünf Jahren selbst gegenfinanziert. Dann ist vor allem eine gute bis sehr gute Bonität der Projektinhaber von entscheidender Bedeutung, um das Investment der Crowd weiter abzusichern.
Ab wann lohnt sich ein Projekt für Ihre Plattform?
Ein Projekt lohnt sich immer dann, wenn es hohe Einsparmöglichkeiten gibt, dies sowohl in Kilowattstunden gerechnet als auch in CO2-Einsparungen. Das bedeutet etwa für eine Lichtanlage, dass sie viele Lichtstunden im Jahr aufweist, z.B. in einem Ladengeschäft, welches sechs Tage die Woche täglich 12 Stunden beleuchtet sein muss. Oder ein Bürogebäude, wo den ganzen Tag aus Sicherheitsgründen die Flure und Treppenhäuser ausgeleuchtet werden.
Welchen Anlegern würden Sie Ihre Projekte besonders ans Herz legen?
Besonders Anlegern, die direkt nachhaltige Projekt unterstützen möchten, dabei helfen möchten direkt die CO2-Bilanz eines Unternehmens zu senken und im Idealfall das jeweilige Unternehmen bereits aus eigener Erfahrung kennen. Als zusätzlichen Effekt wird es eine Rendite geben, mit der später weitere Projekte unterstützt werden können.
Sind erneuerbare Energien eine sichere Anlagemöglichkeit?
Vermutlich sind aktuell die Erneuerbaren noch ganz gute Anlagemöglichkeiten. Dies reduziert sich jetzt in dem Maße, wie die Regierung die Subventionen runterfährt. Für die Sicherheit ist eine solide wirtschaftliche Lage der Projektinhaber sehr wichtig. Und da Energieeffizienz nicht auf staatliche Förderung angewiesen ist, sondern aus sich heraus wirtschaftlich ist, kann durchaus gesagt werden, dass Energieeffizienz-Projekte für sich genommen sichere Anlagemöglichkeiten sind.
Sie möchten sich demnächst auf der Crowdbiz vorstellen. Welche Erwartungen haben Sie an die Messe?
Meine persönlichen Erwartungen sind, weitere Unterstützer zu finden, die die Energiewende mit Hilfe der Crowd vorantreiben möchten. Ich denke, wir können gegenseitig viel lernen, was eine gute Vorgehensweise ist, um die eigene Crowd im Unternehmensumfeld zu vergrößern und wie die Kommunikation optimal gestaltet werden kann. Ich lade die Leserinnen und Leser herzlich zu unserer Unternehmenspräsentation und zu unserem Stand auf der Crowdbiz 2013 ein.
Vielen Dank für das Interview, Herr Birkenfeld!
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