Nach einer Produktionszeit von acht Wochen und einer sechswöchigen Reise wurde am Mittwoch, den 23. September 2015, das weltweit erste mobile Solarkraftwerk im westafrikanischen Mourdiah (Mali) in Betrieb genommen. Ein Meilenstein für das Unternehmen und die Bevölkerung in Mali.
Erst im April dieses Jahres finanzierte das Frankfurter Startup „Mobile Solarkraftwerke Afrika GmbH & Co. KG“ auf der Crowdfunding-Plattform bettervest mit 174 Investoren das erste mobile Solarkraftwerk. Das Funding verlief in Rekordzeit: In nur 90 Stunden wurden 107.700 € gesammelt. „Mit der Inbetriebnahme haben wir den Proof of Concept erbracht – nun gilt es, das Konzept auf andere Standorte zu skalieren.“, freut sich der Geschäftsführer der Mobile Solarkraftwerke, Charlie Njonmou.
„Damit kommen wir unserem Ziel einen großen Schritt näher: Nachhaltig und sauber erzeugter Strom sowie Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen für die ländliche Bevölkerung in Afrika“, zeigt sich Torsten Schreiber, Gründer und CEO von Africa GreenTec, stolz. Africa GreenTec hat die „Mobile Solarkraftwerke Afrika GmbH & Co. KG“ unterstützt, das Konzept des Solarcontainers zu entwickeln und agiert als lokaler Vertriebs- und Servicepartner in Afrika.
„Gerade im Hinblick auf die aktuelle Flüchtlingskrise zeigt dieses Projekt auch, wie Fluchtursachen aktiv und mit ‚Bürgerhand‘ bekämpft werden können.“, ergänzt Schreiber, „denn Fluchtursachen können durchaus auch im Kontext des Klimawandels gesehen werden“.
Sehnsüchtig erwartet wurde der Container von über 5.000 Menschen im Dorf Mourdiah. Die Ankunft wurde ausgiebig gefeiert – auch von vielen Schulkindern, die nun endlich zur Schule gehen können. Denn das Konzept des mobilen Solarkraftwerks geht über die Lieferung nachhaltiger und sauberer Energie hinaus: Durch eine Kooperation mit der NGO Labdoo.org erhalten die Schulen, die zuvor aufgrund des fehlenden Stroms nicht mit Computern ausgestattet werden konnten, nun beides aus einer Hand. Das Pilotprojekt beinhaltet eine Spende von 20 Computern, ausgerüstet mit Lernprogrammen in Landes- und Ethniensprache, für die Schule des 800 Jahre alten Dorfs in der Sub-Sahara. In gleicher Weise sollen zukünftig mit jedem weiteren Solarkraftwerk auch die Schulen mit Computern versorgt werden.
Damit die Bürger des Dorfes die neue, nachhaltige und Erneuerbare Energie auch von Anfang an energieeffizient nutzen können, hat das Heidelberger LED-Unternehmen „Lumindo“ ganze 1.000 LEDs mit Fassung gespendet. Dadurch werden von vorneherein 70 % der Energie für Beleuchtung eingespart und das Solarkraftwerk kann mehr Menschen mit Licht versorgen.
„Das Produkt, die Vernetzung der Kooperationspartner und der dadurch entstehende Impact ist einzigartig“, weiß Christian Deiters, der ebenfalls an dem Projekt mitwirkt und als Gründer von social-startups.de schon über sehr viele nachhaltige Startups berichtet hat.
Derzeit wird auf der Plattform Greenvesting bereits der zweite mobile Solarcontainer zu identischen Konditionen finanziert. Investoren bekommen eine jährliche Rendite von 9 % über eine Laufzeit von 7 Jahren. Eine Investition ist ab 100 € möglich. Der so finanzierte Container soll ein weiteres Dorf in Mali mit grünem Strom versorgen und die Lebensqualität der Menschen dort steigern.
Über die Mobile Solarkraftwerke Afrika GmbH & Co. KG
Die 2015 gegründete Mobile Solarkraftwerke Afrika GmbH & Co. KG (www.solarcontainer.org/) möchte mit einer mobilen, kombinierten Solar- und Windanlage mit Speicher zum ersten mobilen & dezentralen Energieversorger Afrikas werden. Die Solarcontainer werden dabei via Crowdfunding finanziert. Geschäftsführer des Start-up-Unternehmens ist Charlie Njonmou, der von verschiedenen Investoren und Social Entrepreneurs unterstützt wird, darunter Torsten Schreiber, Gründer von Africa GreenTec.