Die Kinolandschaft in Deutschland ist gekennzeichnet von einer Mischung aus internationalen Hollywood-Produktionen und deutschen Dramen und Komödien. In Deutschland produzierte Thriller oder Science-Fiction Filme findet man selten. Deutsche Regisseure wie Roland Emmerich (Independence Day, The Day After Tomorrow) oder
Matthias Hoene (Cockneys vs Zombies, Warrior’s Gate) wandern aus, um Blockbuster der Weltklasse zu produzieren.
Ist Auswandern die einzige Möglichkeit? Nein, sagt Regisseurin und Produzentin Juliane Block aus Berlin. Obwohl es englischsprachige Genre-Filme oft schwer haben, die staatlichen Filmförderungen zu überzeugen und die Investitionsbereitschaft mit Risikokapital in Deutschland weitaus niedriger ist als z.B. in Nordamerika, gibt es Chancen: Crowdfunding und Crowdinvesting, das auch als equity-based Crowdfunding bezeichnet wird.
Block, die sechs Jahre in Asien lebte und dort zwei Langspielfilme drehte, kehrte 2011 nach Deutschland zurück und versuchte sich vorerst selbst in der Gründerszene. Sie erkannte aber schnell, dass ihre ganze Passion dem Filmemachen galt und entschloss sich daher, die Filmproduktion selbst als lukratives Start-up mit Renditechancen zu betrachten. Und hier liegen die Renditechancen vor allem im internationalen Bereich – produziert wird dabei auf
Englisch. Das erste Ergebnis – der psychologische Thriller 3 LIVES mit Thora Birch aus American Beauty in der Hauptrolle – akzeptiert jetzt Investitionen von jedermann auf der Crowdinvesting-Plattform Cinedime.
Die Unterlagen, die dabei zur Verfügung gestellt werden, gleichen denen von Start-ups anderer Wirtschaftszweige: Businessplan mit Renditemöglichkeiten und Risikobewertung, Einschätzung der Alleinstellungsmerkmale und Marktbetrachtung. Cinedime bereitet die Informationen für Investoren auf, um Informationslücken zu schließen und eine Filminvestition allen Interessierten zugänglich zu machen.
Block: „Der große Vorteil des Crowdinvesting im Vergleich zum Crowdfunding ist die Möglichkeit, dass Investoren direkt am Erfolg des Filmes partizipieren. Hier wird der Investor Teil des Teams, und kann bei Erfolg des Films hohe Renditen erzielen.“
Natürlich ist Filminvestition Risikokapital. Es besteht immer die Möglichkeit, sein Geld zu verlieren und auf die Rendite wartet man im Schnitt einige Jahre. Das ist allerdings nicht anders bei Start-ups in anderen Branchen. Und da man seine Investitionssumme auf kleine Beträge begrenzen kann (im Schnitt liegt die Summe eines Einzelinvestments bei Cinedime bei knapp 650 EUR pro Investor und Projekt), kann das Risiko im Vorfeld bereits minimiert werden.
Link zur Kampagne: http://invest.3LivesMovie.com
Link zur Produktionsfirma: http://j-blockbuster.com
Über Juliane Block
Juliane Block ist eine deutsche Filmemacherin, die sich in Asien (Hong Kong, Malaysia und Indonesien) von 2005 bis 2011 mit Kurzfilmen und zwei Langspielfilmen einen Namen gemacht hat. Ihr Werke sind preisgekrönt und wurden in Festivals um die ganzen Welt gezeigt. 2008 nahm Block an dem Berlinale Talentcampus als Regisseurin teil und ihr
Drehbuch „It could happen to you“ wurde für die Produktion im Campus-begleitenden Garage Studio ausgewählt.