Crowdinvesting-Kampagne für zentralisierten, mobilen Kinokartenkauf
Das Berliner Startup Cinema Mobile bringt eine E-Ticket-Lösung für Kinotickets auf den Markt und startet eine Crowdinvesting-Kampagne auf Seedmatch. Die zentralisierte Buchungsplattform soll die komplexen und nur lückenhaft angeboteten bisherigen E-Ticket-Angebote ersetzen und die digitale Wertschöpfung ankurbeln. 41.000 Euro sind innerhalb der ersten vier Tage zusammengekommen. Wie soll dieses Ziel erreicht werden? crowdbiz hat bei den CineApp-Managern nachgefragt, was die App kann.
Kinogänger und App-Nutzer, hier wartet eine junge, digitale und in jeder Hinsicht mobile Zielgruppe auf immer neue Entwicklungen. Das hat auch das Berliner Startup Cinema Mobile entdeckt, das hinter der neuen CineApp steckt. Aber auch die gebildete Business-Class mit Arthouse-Vorliebe können heute nicht mehr ohne ihr Smartphone. Die Geschätsidee ist so simpel wie genial: Kinokarten als E-Ticket über die Buchungsplattform CineApp auswählen, kaufen und vorzeigen.
Das CineApp-Ziel: Mobile Commerce in die Kinos bringen
Bestellungen per Smartphone, das kommt uns schon lange nicht mehr revolutionär vor. Umso erstaunlicher ist es, dass nach wie vor neun von zehn Tickets über den klassischen Weg an der Kinokasse erworben werden. „Schuld“ daran sind die wenigen und komplexen E-Ticket-Angebote und das Fehlen miteinander verknüpfter Such- und Kauf-Applikationen für Kinotickets, wie uns CineApp-CEO Tino Schößner erklärt. Nur 15 % aller deutschen Kinos verfügen derzeit über ein mobiles Buchungssystem.
Wir wollten es genauer wissen und haben uns beim CineApp-Management-Team erkundigt, wie die aktuelle Marktsituation aussieht und was die CineApp zu bieten hat:
Herr Schößner, was bemängeln Sie am bisherigen Online-Ticketkauf-Verfahren der Kinos?
Tino Schößner (CEO): Derzeit bieten ja nur weniger als 20% der Kinobetreiber den Ticketverkauf über das Internet überhaupt an. Dabei mussten Kinobesucher bisher trotz Onlinebuchung sogar ein Papierticket an der Kasse oder Automaten ziehen. Beim neuen elektronischen Kinoticket (e-Ticket) ist das nicht nötig. Das e-Ticket bieten jedoch noch deutlich weniger Kinobetreiber an. Man könnte also zuallererst das derzeitige Angebot bemängeln. Bei den wenigen mobilen Applikationen einzelner Kinobetreiber sind wiederum die Prozesse und Abläufe bis zur erfolgreichen Buchung eines Kinotickets immer noch zu komplex. Zudem verschaffen sie Nutzern nur einen Überblick über das Angebot des jeweiligen Kinos.
Kinoübergreifend Ticketpreise vergleichen, Filmversionen recherchieren, nach Wunschfilmen in seiner Umgebung suchen oder überall zu jeder Zeit einfach und bequem buchen, ist derzeit nicht möglich. Hier gibt es also viel Optimierungspotenzial. Insbesondere von unterwegs über das Smartphone ist die Suche nach aktuellen Filmen auf unterschiedlichen Kinoportalen sehr umständlich, um sich einen Überblick über das Angebot in der Umgebung zu verschaffen. Falls Kunden fündig werden, müssen sie im nächsten Schritt eruieren, ob und wo ein Kinoticket gebucht werden kann.
Sie sprechen im Pitch-Video zur Crowdinvesting-Kampagne auf Seedmatch davon, wie überfällig echtes mobiles Ticketing war. Mobile Flug- und Bahntickets, das kennt man schon. Was macht bei CineApp die Innovation aus?
Tino Schößner (CEO): Einfache und gute Lösungen, wie sie bereits erfolgreich bei Hotels, Flügen oder Lieferservices eingesetzt werden, sind auch bei Kinotickets längst überfällig, genau. Um den Kinokunden das Buchen übers Internet zugänglicher zu machen, benötigen die Kinobetreiber also einen zentralisierten Online-Marktplatz, welcher mithilfe des e-Tickets zu einem echten Teil der digitalen Wertschöpfungskette für Kinokunden wird. Genau hier liegt unsere Innovation. CineApp ist die optimale Verbindung von Vorstellungssuche und Ticketkauf mithilfe einer schnellen und einfachen Bedienung. Eine Anlaufstelle mit einer klar strukturierten Benutzeroberfläche und einheitlichen Standards.
Herr Herzberger, als Chief Marketing Officer (CMO) versprechen Sie sich vom zentralisierten Marketingsystem Umsatzwachstum und einen Aufschwung der Branche. Wie wird das zentralisierte Marketingssystem im Detail aussehen?
Kai Herzberger (CMO): Damit wir Kunden möglichst direkt erreichen und zu einem Erstkäufer machen können, setzen wir vermehrt auf Mobile Marketing. Durch gezieltes Retargeting und Nutzung der mittlerweile advanced Targetingmöglichkeiten auf einzelnen Marketingkanälen wie Facebook, Google und anderen, wird unser Fokus auf die Anbahnung des Ticketkaufs und des Abschlusses liegen. Wir haben dabei den Kundenlebenszyklus und die Nutzungsintensität unterschiedlicher Medien zu unterschiedlichen Tageszeiten im Fokus. Wir setzen insgesamt auf ein Gleichgewicht von Mitteleinsatz und Effizienz. Im Bereich von SEO setzen wir auf den Ausbau unserer Inhalteführerschaft. Durch Nutzung der long-tail Keywords von kinoprogramm, kino, kino programm und anderen sehr stark im Paid Search frequentierten Kennwörtern, werden wir unsere Stärke im SEO haben. Zusätzlich werden wir durch unsere Partnerschaften mit den kleinen und großen Kinobetreibern auch die Cross-Verlinkungsmöglichkeiten nutzen, um so einen hohen Qualitätsindikator für Google aufzubauen. Im Paid Search Bereich werden wir auf die wichtigen Suchbegriffe im CPC-Verfahren bieten. Durch eine Direktverlinkung auf die jeweiligen Kinosäle, -programme und -filme, vermindern wir mögliche Konvertierungsabbrüche gleich zu Beginn.
In der Gesamtheit bedeutet die Vermarktung über eine zentralisierte Buchungsplattform weniger Streuverluste und damit auch höhere Convertierungsraten. Das führt zu mehr Effizienz und sinkenden Kosten für die einzelnen Kino.
Herr Schönberg, wie ist die App umgesetzt, um das Versprechen der einfachen Bedienung einzulösen?
Stephan Schönberg (CTO): Um Nutzern mit CineApp mehr und bessere Inhalte anbieten zu können, nutzen wir alle möglichen Quellen. Durch eine intelligente Verbindung dieser Quellen und mithilfe von Merge-Prozessen kann unser Backend alle benötigten Informationen für einen Kinobesuch schnell und einfach ausliefern. Zusammen mit einem gut strukturiertem User Interface sind wir dadurch in der Lage, Nutzer in nur 3 Schritten zum Kinoticket zu führen.
Die Vorteile auf einen Blick
CineApp: Vorteile für Kinobesucher
- einfache Bedienung
- eine Anlaufstelle mit strukturierter Oberfläche
- kein Anstehen
- keine Abholzeiten
- papierlose Tickets
- 3 Schritte zum Ticket
CineApp: Vorteile für Kinos & weitere Partner
- digitaler Vertriebskanal
- aktivere und offensivere Kundenansprache
- mehr Effizienz und sinkende Kosten
- sinkende Absprungrate beim Ticketkauf durch einfache Bedienung
- nahtlose Anbindung an alle Kassensysteme
- zentralisiertes Ticketing- und Marketingsystem
- White-Label-Lösungen als Marketing- und Kundenbindungstool
crowdbiz-Fazit: Für endnutzergerichtete Reward-based Crowdfunding-Kampagnen sind Apps minder geeignet, denn das Endprodukt ist virtuell, nicht fassbar. Der Wert ist nur indirekt greifbar. Für gewinnorientierte Mikroinvestoren jedoch könnte diese Beteiligungsmöglichkeit, die sich per Crowdinvesting auf Seedmatch eröffnet, durchaus attraktiv sein.
Mit Wagniskapital beteiligen können sich Investoren noch knapp zwei Monate. Wir bedanken uns bei CineApp für das Interview und wünschen wünschen viel Erfolg beim Crowdinvesting!
Weitere Informationen zum Businessplan, zur Beteiligungsform etc. finden Sie auf Seedmatch.
CineApp-Website, CineApp auf Facebook, CineApp auf Twitter
Bildnachweis: Cinema Mobile GmbH