Im Februar hatten wir mit Sebastian Esser, dem Gründer von Krautreporter über von der Crowd finanzierten Journalismus gesprochen (Interview mit Sebastian Esser <– hier klicken)
Heute, am 24.10.2014, ist das über ein Crowdfunding finanzierte Projekt Krautreporter nun offiziell online an den Start gegangen. Die Krautreporter hatten bei ihrem Crowdfunding im Frühsommer diesen Jahres rund 1 Million Euro für ihr Projekt von ihren Unterstützern einsammeln können. Damit startete Krautreporter die größte erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne im Bereich des Online-Journalismus.
Bei Krautreporter handelt es sich um „eine Internet-Community, die Journalismus im Netz ermöglichen möchte“. In einem Online-Magazin sollen täglich mindestens 3 neue Beiträge zu diversen Themen angeboten werden. Krautreporter distanziert sich laut eigener Angaben vom hektischen Online-Journalismus, in dem eine Eilmeldung die andere jagt und in dem selten Zeit bleibt, sich ernsthaft mit den Hintergründen auseinanderzusetzen. Stattdessen plädiert man bei Krautreporter für einen ausgiebig recherchierten und seriösen Online-Journalismus.
„Warum glauben wir, dass es Krautreporter braucht? Weil vielen Medien Klicks wichtiger sind als Geschichten. Weil niemand mehr den Überblick behalten kann, wenn die Welt nur noch in Eilmeldungen erklärt wird. Weil Werbung nervt. Weil sich auch in seriösen Online-Medien der Boulevard ausbreitet.“ ist auf Krautreporter.de zu lesen.
Eine weitere Besonderheit des Magazins: hier werden den Lesern die Artikel ganz ohne bezahlte Werbeanzeigen geboten. Dies ermöglichen die Gelder der Mitglieder von Krautreporter, die die Seite mit 5€ monatlich finanziell unterstützen. Krautreporter ist besonders abhängig von der Unterstüzung seiner zahlenden Mitglieder, um die Entwicklung der Seite voranzutreiben. Die Vorteile einer Mitgliedschaft werden auf Krautreporter.de wie folgt beschrieben:
„Nur Mitglieder haben Zugriff auf das gesamte Angebot von Krautreporter, und nur Mitglieder können alle Funktionalitäten der Community nutzen. Nur Mitglieder können sich an der Diskussion beteiligen, die für Krautreporter von großer Bedeutung ist – also Anmerkungen und Kommentare hinterlassen, sich an Umfragen beteiligen und Themen vorschlagen. Nur Mitglieder haben Zugriff auf exklusive Inhalte und können ePub- oder Audioversionen unserer Beiträge nutzen. Nur Mitglieder kommen umsonst in unsere kostenpflichtigen Krautreporter-Veranstaltungen. (…)“
Krautreporter legt den Fokus hierbei ausdrücklich auf die Idee der „Community“, in der die Kommunikation und der Austausch zwischen Journalisten und Mitgliedern eine zentrale Rolle spielen.
Nach dem großen Erfolg der Crowdfunding-Kampagne sind die Erwartungen in die Versprechungen der Krautreporter hoch. Und Krautreporter wird von überall aus scharf beäugt – kaum ist die Seite online, schon wird Kritik, insbesondere auch aus anderen Online-Redaktionen, laut.
Wir blicken mit Interesse und Spannung auf die Entwicklung dieser neuen Online-Community und ihr vielversprechendes Projekt!
Mehr Informationen auf: krautreporter.de
Bild: Krautreporter GmbH