Ob bei Sportwetten, Getreideernte oder an der Börse: Der Markt für Prognosen boomt. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis es Prognosen für Crowdfunding-Kampagnen geben würde. Prefundia bietet diese nun an.
Insbesondere US-Amerikaner lassen viel Geld auf Plattformen wie Kickstarter und Indiegogo. Die Industrie wird teilweise auf 300 Milliarden Dollar geschätzt. Durch den JOBS Act wird nicht nur das Wachstum beschleunig – die gesamte Struktur des Marktes wird sich verändern. Denn während Förderer bisher mehr oder weniger kleine Geschenke für ihre Spenden erhalten haben, wird nun der Weg für breitflächiges Equity-Based Crowdfunding geebnet. Damit steigt das Interesse an Crowdfunding bei Investoren, die nicht mehr an kleinen Geschenken, sondern am Erfolg des Unternehmens und einem ordentlichen Ertrag interessiert sind.
Prefundia soll Unternehmern dabei helfen, den Erfolg ihrer Crowdfunding-Kampagne vorherzusagen. Man stellt seine Idee in einer reduzierten Form vor. Daraufhin wertet die Plattform Daten aus: Pageviews und Anzahl der Follower. Anschließend wird berechnet, wie hoch die Chancen sind, dass ein Projekt das Fundinglimit erreicht. Jeff Schwarting, einer der Gründer von Prefundia, präsentiert die Zahlen: Über ein Tausend Projekte wurden bereits ausgewertet, die Erfolgsquote einer Kampagne nach dem Check durch Prefundia ist 689 Prozent höher als ohne den Check, und im Schnitt kann eine Prefundia-Kampagne 412 Prozent mehr Kapital einsammeln.
Die Zahlen klingen zunächst gut, doch früher oder später sollte das System optimiert werden, um präzise Ergebnisse liefern zu können. Follower und Pageviews sind zwar schön und gut, jedoch kaum ausreichend, um den Erfolg einer Kampagne oder eines Produkts wirklich langfristig vorhersagen zu können. Je größer der Markt und je kritischer und anspruchsvoller die Investoren werden, desto genauer werden die Prognosen sein und desto mehr Kriterien werden ausgewertet werden müssen. Doch vorerst ist Prefundia eine sehr gute und ausbaufähige Idee, die nicht nur den Unternehmern, sondern auch den Förderern hilft, halbwegs fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Bild: Prefundia